beschreibung
Es wird eine Rettungsleine senkrecht nach unten hängend an einem gut sichtbaren Ort platziert. In der Nähe, wenn möglich daneben, wird ein Schwimmring befestigt, an dem Wäscheklammern mit den Namen der SuS sind.
SuS, die Hilfe benötigen, gehen zur Rettungsleine und befestigen ihre Wäscheklammer in einer festen Reihenfolge (von oben nach unten). Wer sich vordrängelt, wird wieder nach unten gesetzt. Hier kontrollieren sich die SuS meist selbst sehr streng. Ein*e Schüler*in, welche*r Hilfe erhalten hat oder in der Wartezeit selbst auf eine Lösung kam, hängt seine Wäscheklammer wieder selbst an den Schwimmring.
Die Rettungsleine ist immer da und die SuS können diese prinzipiell immer nutzen.
Wichtig ist es, vorher die Regeln im Umgang mit der Rettungsleine mit den SuS zu klären und diese in Worten oder Symbolen in der Nähe der Rettungsleine anzubringen.
- Vorher: Ich überlege eine Minute, bevor ich zum Schwimmreifen gehe
- Am Seil: Ich achte auf die Reihenfolge
- Nachher: Ich nehme die Klammer vom Seil und befestige sie wieder am Schwimmring
Mit dieser Methode hat die Lehrkraft die Möglichkeit, auf die SuS, die Fragen haben oder eine zusätzliche Erklärung benötigen, der Reihe nach einzugehen. Alle behalten optisch stets den Überblick, wer als nächstes dran ist. Wenn ein*e Schüler*in während der Wartezeit selbst auf eine Lösung kommt, nimmt er*sie die Wäscheklammer mit Namen von der Leine. So erledigen sich manche anfangs dringenden Nachfragen von selbst, die Lehrkraft kann sich den SuS widmen, die wirklich Probleme haben. Alle fühlen sich betreut, da das Angebot jedem offen steht, der wirklich gerade nicht mehr weiterkommt und eine Minute nachgedacht hat.
variation
Bei der Gestaltung des Prinzips ist der Fantasie kaum Grenzen gesetzt: Beispielsweise kann das Rettungsseil durch eine Leiter ersetzt werden und der Schwimmring durch ein Boot. Lediglich das Prinzip der Methode bleibt unverändert.
Nach Absprache mit der Klasse könnten auch besonders schnelle SuS, wenn sie mit ihren Aufgaben fertig sind, ebenfalls als Lösungshelfer*in fungierten und sich die hilfesuchenden Mitschüler*innen unterstützten.
Differenzierungsmoglichkeiten
Mit dieser Methode können die Hilfestellungen für die SuS individuell gesteuert werden. Ebenfalls haben die SuS eine psychische Entlastung, da sie wissen, dass ihnen geholfen wird und sie währenddessen andere Aufgaben erledigen können. Die SuS übernehmen Verantwortung für ihr Lernen, indem sie zunächst versuchen selbst eine Lösung zu finden und anschließend sich selbst Hilfe organisieren, ohne andere zu stören. Es ist eine organisatorische Entlastung für die Lehrkraft und die SuS.
tipps
Eine Vorlage für einen Rettungsring findest du unter: http://www.kidsweb.de/sommer/rettungsring_tiere/rettungsring_giraffe.pdf
material
- Springseil oder eine gebastelte Leiter
- Wäscheklammern für jedes Kind
- Folienstift (Namen)
- Schwimmreifen aus Tonpapier, Pappe oder (falls vorhanden) einen echten
Quellen
Irmintraud Wienerl, Simone Fleischmann, Ursula Rotte (2009)- Das Methodenhandbuch für die Grundschule – Unterrichtsmethoden kennen und anwenden, Oldenbourg Schulbuchverlag GmbH, S. 8-9.