Schreibkonferenz
beschreibung
In einer Gruppe von drei bis vier SuS beginnt ein*e Schüler*in.
1) Er/sie erklärt der Gruppe das Ziel des selbst verfassten Textes und liest ihn vor.
2) Die Gruppe gibt eine kurze Rückmeldung zum ersten Eindruck.
3) Der/die Schüler*in liest den Text nun Satz für Satz vor, die Gruppe gibt dabei Tipps, die der/die Schüler*in notiert.
4) In der Gruppe werden die Texte der anderen SuS besprochen.
5) Alle SuS bearbeiten ihre Texte anhand der Verbesserungsvorschläge.
6) In der Gruppe werden die bearbeiteten Texte erneut präsentiert (Brenner & Brenner, 2012, S. 129).
wahlweise:
Die Lehrperson führt eine Endkorrektur durch. Die SuS fertigen anhand der Endkorrektur eine Reinschrift an. Präsentation im Plenum, z.B. als Klassenzeitung oder Vorlesestunde
Folgende Aspekte können in der Gruppe überarbeitet werden: inhaltliche, stilistische und orthographische Aspekte
(Böttcher & Becker-Mrotzek, 2003, S. 131f.)
variation
Die Gruppengröße kann variiert werden, auch eine Partnerarbeit ist möglich. Eine Alternative zur mündlichen Besprechung ist die schriftliche Schreibkonferenz. Bei dieser wird der zu besprechende Text in die Mitte eines DIN-A3 Plakats geklebt. Diese Plakate werden ausgetauscht und am Rand mit Anmerkungen versehen (Else et. al., 2004, S. 44).
Differenzierungsmoglichkeiten
In der Gruppenzusammensetzung ist auf schwächere SuS zu achten. Bei der Wahl der Kommunikationsform (schriftlich/ mündlich) können die individuellen Fähigkeiten berücksichtigt werden (siehe Variationen).
Schwächere SuS können mit besonderen Diagnosematerialien wie ‚Fragen an den Text‘ oder Wörterbüchern ausgestattet werden. Die Lehrperson kann für Fragen angesprochen werden.
tipps
Die Methode eignet sich besser für die Korrektur normierter Texte mit genauen Kriterien (wie z.B. Inhaltsangaben) als für kreative Texte (Brenner & Brenner, 2012, S.130). Das Überarbeiten stellt für Grundschüler/innen eine große Herausforderung dar (Böttcher & Becker-Mrotzek, 2003, S. 137). Um die Bearbeitungskompetenz zu fördern, sollte die Methode lediglich einen Teil eines „umfassenden Konzepts zur Förderung der Planungs- und Überarbeitungsfähigkeit“ (Becker-Mrotzek, 2006, S.112) darstellen.
material
Benötigt werden Stifte und Marker (z.B. in mehreren Farben mit festgelegten Funktionen). Ein Rechtschreibwörterbuch, eine Grammatik und eine Sammlung von Zeichensetzungsregeln können hilfreich sein (Brenner & Brenner, 2012, S.129). Checklisten mit wichtigen Kriterien können zuvor erarbeitet oder von der Lehrperson vorgegeben werden (ebd.).
Im Anhang kann ein Beispiel für einen Anweisungstext eingesehen werden. Außerdem ist ein Beispiel für einen überarbeiteten Text angefügt, der für die Erarbeitung der Methode genutzt werden kann.
Für die Besprechung von erzählenden Texten kann folgendes Material mit der Rolleneinteilung in Handlungs- und Erzählexperten genutzt werden. Es liefert den SuS konkrete Fragen an den Text.
Quellen
- Bannert, M. & Kasseckert, C. (2001). Mit eigenen Worten. Sprachbuch für Realschule Bayern. 5. Schuljahr. Braunschweig: Westermann.Becker-Mrotzek, M. (2006). Schreibkonferenzen in der Grundschule. In G. Bräuer (Hrsg.), Schreiben(d) lernen: Ideen und Projekte für die Schule (S.105-119, 2. Auflage). Hamburg: edition Körber-Stiftung.
- Böttcher, I. & Becker-Mrotzek, M. (2003). Texte bearbeiten, bewerten und benoten. Berlin: Cornelsen Verlag.
- Brenner, G. & Brenner, K. (2012). 80 Methoden für die Grundschule (2. Auflage). Berlin: Cornelsen Verlag.
- Else, U. et al. (2004). Deutsch: Sprache – Kommunikation – Medien: Schülerbuch 5. Schuljahr. Berlin: Cornelsen Verlag. Verfügbar unter https://www.cornelsen.de/bgd/97/83/06/10/05/75/7/9783061005757_x1SE_044-046.pdf (04.03.2024).
- Spitta, G. (1992). Schreibkonferenzen in Klasse 3 und 4. Berlin: Cornelsen Verlag.