beschreibung
Diese Methode beruht auf der Annahme, dass jede Person seine Heimat selbst aktiv konstruiert. Jede*r Schüler* malt auf ein eigenes leeres Blatt Papier einen Ausgangspunkt, zum Beispiel das eigene Haus oder die Schule. Um den Ausgangspunkt herum werden weitere, für das jeweilige Kind im Leben wichtige, Bezugspunkte gemalt. Das können Gebäude, Personen, Länder o.ä. sein. Die Entfernungen zu den Punkten müssen nicht realitätsgetreu sein. Die Bezugspunkte können zusätzlich beschriftet und/oder mit dem Ausgangspunkt verbunden werden. In einem weiteren Schritt präsentieren die SuS ihre Skizzen, erklären, welche Bedeutung bestimmte Elemente für sie haben und vergleichen ihre Ergebnisse mit denen der anderen.
Die Methode hilft den SuS nicht nur einen Sinn für die räumliche Orientierung durch das Abbilden ihrer Umgebung zu bekommen, sondern soll ihnen ihre
Heimat näher bringen, sodass sie sich mit ihr identifizieren können. Die Kinder erhalten ein subjektives Bild ihrer Umgebung, das ihnen Orientierung, Vertrautheit und Sicherheit gibt. Die Lehrperson leitet das Geschehen lediglich an. Sie erhält am Ende einen Einblick in das Denken und die Lebenswelt der Schüler*innen.
variation
Jede*r SchĂĽler*in erstellt seine eigene Karte, die jeweils subjektive Ideen und BezĂĽge zur Umwelt des Einzelnen beinhalten.
Durch das Vorgeben verschiedener Themen, z.B. Orte und Plätze, die ich mag, kann die Lehrperson weiter differenzieren.
Differenzierungsmoglichkeiten
Zur Unterstützung kann ein Beispiel gezeigt werden oder es können vorstrukturierte Blätter nach Bedarf genutzt werden.
tipps
Die Blätter sollten groß genug sein (Format A4 oder A3), damit die Schüler ihre Karten übersichtlich gestalten und später gut präsentieren können.
material
Hierfür werden ein leeres Papier und Stifte benötigt.
Quellen
Daum, E. & Hasse, J. (Hrsg.) (2011). Subjektive Kartographie. Beispiele und sozialräumliche Praxis. Wahrnehmungsgeographische Studien, Band 26. Oldenburg: BIS-Verlag.
Daum, E. (2014). Subjektives Kartographieren. Kinder und Jugendliche visualisieren ihre Weltaneignungen. In U. Deinet & C. Reutlinger (Hrsg.), Tätigkeit – Aneignung – Bildung.
Positionierung zwischen Virtualität und Gegenständlichkeit (S. 189-202). Wiesbaden: Springer VS.