Feedbackplakate
beschreibung
Allen Teilnehmenden wird ein Papier, am besten DIN A3, auf dem Rücken mit Klebeband befestigt. Außerdem erhalten alle Teilnehmenden einen Stift. Um das Feedback zu geben, bewegt sich die Gruppe durch den Raum. Jeder, der einer Person eine Rückmeldung geben möchte, schreibt diese auf dem Papier auf dem Rücken der Person nieder. Rückmeldungen können sich auf bereits vorhandene Aussagen beziehen oder eigenständig stehen. Eine wichtige Regel bei der Feedbackgabe ist, dass jede Aussage differenziert begründet werden muss. Eine differenzierte Rückmeldung ist wichtig, da sich Selbst- und Fremdeinschätzung oft unterscheiden. Bei negativen Anmerkungen sollten konkrete Verbesserungsvorschläge gemacht werden.
Nach einer festgelegten Zeit, die sich an der Gruppengröße orientiert, ist die Feedbackzeit beendet und alle dürfen das Plakat vom Rücken nehmen und lesen.
Die Methode kann in unterschiedlichen Situationen genutzt werden. Besonders geeignet ist sie nach einer Phase, in der die Gruppe etwas erarbeitet und präsentiert hat. So können verschiedene Aspekte bei der Rückmeldung Beachtung finden. Es kann auf persönliche Kompetenzen, die gezeigt wurden und auf die spezifische Leistung der Präsentation eingegangen werden. Zudem werden alle für ihre Leistung individuell belohnt.
Durch diese Methode haben alle die Chance, eine ehrliche Meinung abzugeben und auch erhalten zu können. Die Personen, die das Feedback erhalten, wissen nicht, von wem es kommt. Deswegen ist es sehr ehrlich.
variation
Eine Abwandlung der Methodik ist ein Abschlussfeedback für eine Gruppe. Beispielsweise kann es in einer Klasse vor den Ferien genutzt werden. Hierbei kann das Kleben der Plakate auch durch eine Schreibstraße ersetzt werden.
Jede Person schreibt auf ein leeres Blatt Papier den eigenen Namen. Dieses wird nun nach links weiter gegeben, sodass alle das Blatt des rechts von ihnen befindlichen Nachbarn vor sich liegen haben. Auf dieses wird dann etwas Positives über die Person geschrieben, danach wird das Papier weiter gegeben, bis alle aus der Gruppe etwas darauf geschrieben haben. Als Regel hierfür wird zusätzlich eingeführt, dass alle, die nichts Positives zu schreiben wissen, der Person schöne Ferien oder etwas Ähnliches wünscht.
Durch dieses Abschlussfeedback bekommt jedes Mitglied der Gruppe eine externe, positive Rückmeldung über die eigenen Stärken.
Differenzierungsmoglichkeiten
Um die Gabe des Feedbacks zu erleichtern, können sich Teams finden, die gemeinsam eine Formulierung finden, welche sie auf das Plakat bringen. Die differenzierte Feedbackgabe ist durch das Zusammenführen zweier Eindrücke erleichtert und für alle möglich.
tipps
Die mit der Leitung der Feedbackmethode vertraute Person sollte auch teilnehmen, um wenn nötig selbst ein Feedback zu geben. Die Person kann eine rein negative Feedbacksammlung durch positive Aspekte aufwerten oder auf Plakaten ohne Rückmeldung durch Schreiben einer ersten Anmerkung andere Teilnehmende motivieren sich zu beteiligen sein.
material
Für alle Teilnehmenden werden ein großes Blatt Papier und ein Stift benötigt. Außerdem muss Material für die Befestigung vorhanden sein.
Quellen
Winkler, Andreas/ Geisler, Siegmund (1984): Rückmeldung im Unterricht. Auswirkungen negativer und positiver Rückmeldungen und ihre Funktion im Lernprozess. In: Päd. Welt Ausg. Juli 1984.
Ditton, Hartmut/Müller, Andreas (2014): Feedback und Rückmeldungen. Theoretische Grundlagen, empirische Befunde, praktische Anwendungsfelder. Waxmann.