beschreibung
- Ziehen einer Linie von ca. 6-10 Metern mit Klebeband, Seil etc. An den Enden der Linie sind (thematisch) entgegengesetzte Positionen angebracht, z. B. „Ja“ und „Nein“ oder „Sommer“ und „Winter“.
- Die Lernenden positionieren sich ihrer persönlichen Überzeugung entsprechend physisch entlang der Linie. Dabei sind sowohl Positionen an den Enden der Linie möglich, wie auch genau in der Mitte (neutrale Position) oder irgendwo dazwischen.
- Die Lehrenden starten nun eine Diskussion.
- Lernende mit ähnlichen Positionen tauschen sich untereinander aus. Gründe für die Entscheidung werden genannt.
- Nun tauschen sich Lernende mit unterschiedlichen Positionen tauschen sich aus. Auch hier werden Gründe für die Entscheidung genannt.
- Nach der Diskussion kann das Thema weiter vertieft werden, indem etwa eine Debatte geführt wird.
- Besonders der Austausch mit Lernenden, die andere Meinungen vertreten, kann zur Stärkung von Reflexions- und Argumentationskompetenz beitragen.
- Die räumliche Sichtbarmachung individueller Positionen hilft dabei, sich der eigenen Position und der anderer bewusst zu werden.
variation
- Die Methode kann auch draußen durchgeführt werden.
- Folgt der Meinungslinie eine Debatte, können die Lernenden sich nach dieser erneut positionieren, um zu schauen, ob sich ihre Meinungen durch die Debatte verändert haben.
Differenzierungsmoglichkeiten
- Alternativ können auch die Lernenden die Diskussion starten oder sogar selbstständig führen. Dies erfordert jedoch einiges an Erfahrung mit der Methode und ist tendenziell eher für ältere Lernenden geeignet.
- Nach der Positionierung kann auf eine mündliche Begründung der eigenen Position verzichtet werden. Alternativ bietet sich ein Schreibgespräch an, das insbesondere zurückhaltenden Lernenden die Möglichkeit gibt ihre Meinung zu äußern, ohne dabei vor der gesamten Lerngruppe sprechen zu müssen.
tipps
- Respekt vor den Meinungen der Mitlernenden steht an oberster Stelle. Idealerweise wird dies vor der Durchführung noch einmal durch die Lehrenden kommuniziert, z. B. wie folgt: „Wir respektieren einander, hören einander zu und akzeptieren, dass nicht alle der gleichen Meinung sein können.“
- Die Methode bedarf viel Platz (abhängig von der Lerngruppe).
- Sollte die Diskussion ausufern, können die Lehrenden eingreifen, um wieder auf das Thema zurückzuführen. Erfahrene Lerngruppen sind hierzu möglicherweise selbst in der Lage.
- Die Meinungslinie kann fotografiert werden, um im Verlauf der Stunde oder danach wieder darauf zurückgreifen zu können. Dabei aber bitte immer zuerst das Einverständnis der Lernenden einholen.
material
- Zettel oder Plakate mit den entgegengesetzten Positionen. Für jüngere Lerngruppen eventuell auch in Form von Bildern.
- In unserer Material-Ecke findest du eine Vorlage für die Meinungslinie.
Quellen
Kress, K. (2012): Binnendifferenzierung in der Sekundarstufe. Das Praxisbuch. Profi-Tipps und Materialien aus der Lehrerfortbildung. Donauwörth: Auer.