Standbild
beschreibung
- Als erstes wird ein Thema bestimmt bzw. auch gemeinsam ausgewählt. Dieses hat meist Bezug zum aktuellen Unterrichtsthema. Es kann eine Situation, ein Problem oder eine Fragestellung sein.
- Anschließend wird die Klasse in Gruppen aufgeteilt.
- In jeder Gruppe wird ein/e „Baumeister*in“ oder „Regisseur*in“ ausgewählt. Diese/r hat die Aufgabe das Standbild nach Absprache und Einigung in der Gruppe zu erbauen. Er/sie stellt die Mitglieder der Gruppe vor dem Plenum in gewünschter Position auf. Dabei soll auf Haltung, Gestik und Mimik geachtet werden. Auch der/die „Baumeister*in“ spricht nicht, sondern verrichtet sein Werk ohne Worte.
- Die anderen Mitschüler*innen im Plenum nehmen den Vorgang sinnlich wahr.
- Nach Beendigung des Bauvorganges gefrieren die Standbildfiguren auf ein Zeichen des/der „Baumeisters/Baumeisterin“ für ca. eine Minute. Die SuS im Plenum lassen es auf sich wirken.
- Nun folgt die Auseinandersetzung mit dem Standbild. Dazu wird das Standbild zunächst von den Zuschauenden beschrieben und interpretiert, danach berichten die Standbildfiguren ihre Gefühle und Einschätzungen in der jeweiligen Position.
- Anschließend wird der/die Baumeister*in nach seiner Absicht und seiner Vorstellung gefragt. Er/sie nimmt Stellvertretend für die ganze Gruppe Stellung zu den Interpretationen der Zuschauer und erklärt die Absichten der Gruppe.
Ziel: Die Methode soll die Sichtweisen eines gewählten Themas ohne Worte Darstellen. Dabei sollen die SuS ein Gefühl für die vielen verschiedenen Sichtweisen und Perspektiven eines Themas/ Problems / einer Situation bekommen.
Dennoch ist es auch eine Möglichkeit die Aufmerksamkeit der SuS auf die Körpersprache, also die Gestik/Mimik und die Körperhaltung zu lenken und sie somit zu sensibilisieren diese bewusst zu wählen, einzuschätzen und zu variieren.
variation
- Keine Gruppeneinteilung, sondern der/die „Baumeister*in“ wählt Personen aus dem Plenum nach Größe, Kleidung, Aussehen, Geschlecht.
- mehrere „Baumeister*innen“ gestaltet ein Standbild gemeinsam
- Zuschauenden dürfen das Standbild nach der ersten Auseinandersetzung damit nach ihren Vorstellungen verändern. Beide Versionen werden miteinander in einer weiteren Auseinandersetzung verglichen und besprochen.
- Zuschauende treten als „Ego“ hinter die Standbildfiguren, legen die Hand auf die Schulter und sprechen in der Ich-Form was die Standbildfigur ihrer Meinung nach sagen würde.
- konkrete Vorgaben (z.B. Auszug eines szenischen Textes darstellen; Figuren und Gefühle größtenteils vorgegeben)
- abstrakter Themenbereich/ Begriff (z.B. Hochzeit; die Gruppe muss entscheiden/ erarbeiten welche Figuren für Darstellung benötigt werden/ welche Positionen/ Gefühle/ Verhältnisse etc.)
Differenzierungsmoglichkeiten
Für unterschiedliche Altersgruppe unterschiedlich lange/ komplizierte/ aufwendige Situationen vorgeben. Und entsprechend der Erfahrung und Altersklasse mehr oder weniger Hilfestellung anbieten.
Für ältere Teilnehmende reicht eine schriftlich beschriebene Situation. Kinder benötigen evtl. eine kleine Geschichte um die Situation herum um sich besser hineinversetzten zu können.
tipps
Zur Einleitung der Standbilder eine Vorübung einbauen in denen sequenziert die Vorformen des Standbildes geübt werden.
Beispiel:
- Das Einfrieren von Bewegungen und Haltungen. Dies kann in Form von „Stopptanz“ spielerisch durchgeführt werden.
- SuS bekommen bestimmte Berufe oder soziale Gruppen zugerufen und sollen sich dazu spontan Positionieren.
- Gruppen sollen auf einen Zuruf einer Situation spontan ein Standbild bauen.
- etc.
material
Material welches benötigt wird ist lediglich die Situation, in der Form in der sie dargestellt werden soll. Ausreichend Platz um die Standbilder stellen zu können sollte vorhanden sein.
Quellen
Scholz, L. 2020. Methoden-Kiste. 9. Auflage. Bundeszentrale für politische Bildung. Verfügbar unter https://www.bpb.de/system/files/dokument_pdf/methoden-kiste_aufl9_online.pdf (04.03.2024).