Zielscheibe

Die Zielscheibe ist eine Möglichkeit, um schnell und unkompliziert differenziertes Feedback von den Lernenden einzuholen.
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beschreibung

Die Lehrkraft zeichnet eine Zielscheibe an die Tafel, die aus mehreren Ringen besteht. Diese Ringe werden mit Querstrichen in Bereiche unterteilt. Jedem Bereich wird eine Feedback-Dimension zugeordnet.

Je nach Ziel des Feedbacks bieten sich Bereiche wie „Struktur“, „Zeitplanung“, „Haltung, Körpersprache, Sprechen“, „fachliche Kompetenz“, „Methodik“, „Gesamteindruck“ an (mit diesen Bereichen könnte etwa eine gesamte Stunde evaluiert werden). Eine andere Einsatzmöglichkeit wäre die Evaluation einer bestimmten Methode.

Die SuS sollen nun entsprechend Ihres Eindrucks mit Kreide anonym ein Kreuz in die Zielscheibe setzen. Je weiter innen das Kreuz ist, desto besser ist die Bewertung.

Die Lehrperson kann mit einem Blick auf die Tafel die Verteilung der Kreuze analysieren und die Tendenz der Rückmeldung erkennen (vgl. Nicht/Sorg 2011: S. 21).

variation

Die Zielscheibe kann auch genutzt werden, um das gegenseitige Schüler*innenfeedback, etwa nach einem Referat, zu strukturieren.

Auch außerhalb des Klassenraumes kann die Methode mit einer Kreidezeichnung auf dem Boden durchgeführt werden (bpb 2010: S.60). Hier könnten SuS sich selbst auf die von ihnen bewerteten Punkte stellen. Dadurch geht zwar die Anonymität des Feedbacks verloren, die SuS können aber von der Lehrkraft gezielt angesprochen werden und lernen so, ihren – wortwörtlichen – Standpunkt zu vertreten.

Eine Nutzung zur Anleitung von Diskussionen ist mit dieser Modifikation ebenfalls denkbar (vgl. Meinungsbarometer).

Verwenden von Schulnoten: An die Tafel wird eine Zielscheibe mit 6 Kreisen gezeichnet. Die unterschiedlichen Ringe stehen für die Schulnoten 1 bis 6. Die Note 1 spiegelt den kleinen, zentralen Mittelpunkt wieder und die Note 6 ist der breiteste Kreis. Unterschiedliche Sektoren, wie bei einer Dartscheibe, stehen für unterschiedliche Themen die rückgemeldet werden sollen. Die SuS gehen an die Tafel und sollen einen Punkt in den Notensektor setzen, den sie für angemessen halten. Im Plenum soll im bestmöglichsten Fall jeder SuS seine Entscheidung begründen.

Diese Methode kann nach einiger Übung sehr schnell und häufig am Ende einer Stunde eingesetzt werden und bietet so einen Baustein für ein ritualisiertes Schülerfeedback.

Differenzierungsmoglichkeiten

Die Formulierung der Bewertungskriterien in möglichst einfacher Sprache ist für eine Differenzierung unbedingt nötig, damit auch SuS mit sprachlichen oder kognitiven Einschränkungen an der Methode teilnehmen können.

SuS mit dem Förderschwerpunkt ESE, die Schwierigkeiten mit der Bewertung anderer Personen haben, können mit dieser Methode ihre Sozial- und Bewertungskompetenz stärken. Dazu ist jedoch einiges an Übung erforderlich. Zu Beginn müssten diese SuS von der Lehrkraft noch direkt angesprochen werden und das Bilden einer Meinung durch geschickte Gesprächsführung angeleitet werden. Auch Klassenkamerad*innen können diese Aufgabe übernehmen und Hilfestellung leisten („Wie findest du denn das, was die Lehrerkraft da gemacht hat?“).

Wenn sich SuS mit motorischen und körperlichen Einschränkungen, die nicht ihren Platz verlassen können, in der Lerngruppe befinden, sollte eine Zielscheibe in Papierform ausgegeben werden (siehe Tipp).

tipps

Die Zielscheibe kann auch als Arbeitsblatt ausgegeben werden, sodass die SuS individuell bewerten können, ohne die anderen Bewertungen zu sehen. Auf diesem Arbeitsblatt kann auch Platz für eine ausformulierte und ausführlichere Rückmeldung sein („Was ich sonst noch loswerden möchte“ etc.)

material

Tafel (oder Whiteboard), Kreide (oder Klebepunkte o.ä.)

In der Material- Ecke gibt es eine Vorlage zum Ausdrucken.

Quellen

  • Bundeszentrale für politische Bildung (Hrsg.) (2010): Lothar Scholz, Methodenkiste, Evaluationsinstrumente I.
  • Meyer, H. (2011): Unterrichtsmethoden. 2. Praxisband. 14. Auflage, Cornelsen Scriptor: Berlin.
  • Nicht, A./Sorg, M. (2011): Methoden für lebendige Unterrichtsprozesse. Pädagogisches Institut der Evangelischen Kirche von Westfalen: Schwerte.
  • Zierer, Klaus (Hrsg.): Leitfaden Schulpraktikum, Baltmannsweiler 2015.
Phase
Hashtag

In welcher Phase deines Unterrichts würdest du diese Methode einsetzen?

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